Wo kommen wir her und wo wollen wir hin ?
Es liest sich recht einfach, dass da am 23. November 1970 in Escheburg ein Sportverein gegründet worden ist, der (wir schreiben das Jahr 2014) 44 Jahre existiert.
Sportlich interessierte Jugendliche hat es in Escheburg schon lange gegeben. Doch wer sich sportlich betätigen wollte, musste dies früher schon in den Nachbargemeinden tun. Naturgemäß stand der Fußball im Vordergrund, aber auch Tischtennisspielen hatte es einigen angetan. So fand sich eine Tischtennisgruppe von 29 Jugendlichen zusammen, die in der Schule trainierte und schließlich am 16.09.1966 den „Escheburger Tischtennisverein von 1966“ gründete.
Nachdem es innerhalb des ETV zu Spannungen kam, gründeten 8 Tischtennisspieler am 09.12.1969 den „Escheburger Tischtennisclub von 1969“.
Nach der Auflösung des ETV im Januar 1970 zählte der ETC 36 Mitglieder. Diese Mitglieder empfanden sehr bald, dass ihr Club auf eine breitere Basis gestellt werden müsste, um den sportlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, denn Popularität hatten weder der ETV noch der ETC in Escheburg erlangt.
Erinnert sich noch jemand daran, wie kompliziert es war in 1970 die Geburt eines Sportvereines zu gestalten?! Was für ein Hindernisrennen bis zur Gründung durchlaufen werden musste?
Ein Sportverein musste trotzdem her. Schließlich war der Bau eines Sportplatzes geplant. In erster Linie zwar für die Schule – wenn aber auch ein mitgliederstarker Verein auf die guten Übungsmöglichkeiten wartet, würde das Genehmigungsverfahren sicherlich mit mehr Tempo durchzogen werden.
Wie auch immer: Die Geburtswehen setzten ein. Es meldete sich natürlich niemand, der etwas gegen einen Sportverein hätte, aber in der politischen Szene herrschten Bedenken hinsichtlich einer nichtgewollten Einflußnahme durch Leute, deren Interesse nicht alleine dem Sport galt.
Es wurde deshalb ein Gründungsausschuss aus 8 Personen ins Leben gerufen, der die Aufgabe erhielt, die Gründung eines neuen Sportvereins voranzutreiben und durchzuführen, sowie den Entwurf einer Vereinssatzung zu erarbeiten.
Zu der am Montag, den 23.11.1970 einberufenen Gründungsversammlung in der Schule fanden sich zahlreiche Interessenten ein, die ein ganzes Klassenzimmer füllten. Einundsechzig (!) Personen gründeten dann mit der Abgabe ihrer Eintrittserklärung den „Escheburger Sportverein“.
Die gewählten Personen (1. Vorsitzender und 2. Vorsitzender) verstanden sich sehr gut, besonders da die Politik komplett außen vor gelassen wurde.
Die erste Vorstandssitzung fand am 28.11.1970 statt. Die Mitglieder des Gründungsausschusses besetzten auch die Ämter der Kassierer (heute Kassenwarte), der Schriftwarte und der Pressereferenten.
Nach der zunächst vorhandenen Tischtennissparte entstanden wenige Zeit später weitere Abteilungen:
Am 22.02.1971 trafen sich 15 junge Frauen in der Gaststätte „Zum Wiesengrund“ und gründeten die Gymnastikgruppe.
Als dritte ESV-Sparte wurde am 01.03.1971 die Karategruppe gegründet.
Die sich im März 1971 gegründete Schachgruppe löste sich mangels Interesse nach einigen Abenden wieder auf.
Am 26.04.1972 fand die Gründungsversammlung der Fußballsparte statt. Als Spartenleiter konnte damals ein ehemaliger Oberligaspieler von Bremerhaven 93 gewonnen werden. Die Abteilung bestand zunächst aus etwa 20 Spielern unterschiedlicher Altersklasse.
Die Leichtathletikabteilung bildete sich dann 1975.
In den folgenden Jahren kamen noch weitere Abteilungen hinzu, von denen heute noch folgende erfolgreich weitere Mitglieder hinzugewinnen: Badminton, Einrad, Turnen, Tanzen und Volleyball. Als neueste Abteilung haben s
ich in 2014 radsportbegeisterte Leute zusammengefunden, die dann die Radsportabteilung ins Leben gerufen haben.
In die erste Zeit nach der Gründung des ESV viel dann auch der Umbau des „Kuhstalls“ am Stubbenberg in einen Sportraum, das „Escheburger Sportzentrum“. Der Spatenstich erfolgte am 23.11.1975. Einen sehr großen Teil der Arbeiten wurde durch die Escheburger selbst erledigt. Die Einweihung erfolgte am 28. August 1976.
Doch der „Kuhstall“ ist Schnee von gestern. Seit dem Jahr 1997 können sich die Sportler des ESV in ihrer Halle an der Grüppental-Schule „austoben“. Es ist eine moderne 3-Feld-Halle mit einer Galerie und einer kleinen Küche, die bei Veranstaltungen gerne genutzt wird.
Des Weiteren steht dem ESV der Sportplatz mit Vereinsheim (Am Stubbenberg 17a) zur Verfügung, der von der Fußballsparte mit Begeisterung genutzt wird.
Heute hat der Verein rund 700 Mitglieder und ist ein sozialer Mittelpunkt der Gemeinde. Vereinsvorstand, Abteilungsleiter und die Mitglieder sehen den ESV als Traditionsverein, bei dem sportliche Betätigungen sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport angeboten werden. Ungeachtet dessen ist der ESV bemüht auch in Zukunft weitere neue Sportarten in das Angebot aufzunehmen und anzubieten.
(Zum Teil entnommen den Erinnerungen von ehemaligen 1. Vorsitzenden Gerhard Schöttke und Manfred Sperling zur Geschichte des ESV)